Loading

Das Offensichtliche bei Brustkrebs

Auf den ersten Blick bzw. statistisch gesehen lässt sich neu diagnostizierter Brustkrebs mit konventionellen Therapien relativ gut therapieren. 69.000 Neuerkrankungen stehen jährlich ca. 18.000 Todesfälle gegenüber. Doch wenn man weiß, dass in diesen Studien „Krebsvorstufen“ wie DCIS eingerechnet werden, falsche Diagnosen und unzählige harmlose Brusttumore die wahrscheinlich nie zu Krebs geführt hätten, dann sehen die Zahlen schon sehr viel anders aus. Hinzu kommt, dass Brustkrebs in der Regel langsam wachsende Tumore sind und dadurch die flächendeckenden Vorsorgeuntersuchungen Tumore in der Brust relativ früh gefunden werden, sieht natürlich die 5-Jahresstatistik logischerweise viel besser aus als bei anderen Krebsarten, obgleich die Erfolge der Therapie nicht wirklich besser sind. Tatsache ist und bleibt jedoch, dass jährlich in Deutschland ca. 18.000 Frauen an Brustkrebs sterben und diese Frauen haben fast ausnahmslos „die besten Chemotherapien, Antikörper und Bestrahlungen“ bekommen.

Close-up of beautiful little girl brown eye. Macro photograph.
grow

Etwas detaillierter betrachtet

Ganz anders sehen die Erfolge aus, wenn Metastasen oder Rezidive auftreten. Jetzt sprechen die Statistiken nur noch von maximal 10% Überlebensrate durch konventionelle Therapien. Geschockt von diesen Zahlen fragen sich immer mehr Frauen mit Metastasen oder Rezidiven nach dem Sinn herkömmlicher Therapien in dieser Situation, da das Ziel aus konventioneller Sicht ja jetzt auch nicht mehr die Heilung, sondern nur noch eine „lindernde“ (palliative) ist. Doch wo ist der Sinn in den letzten Monaten seines Lebens eine Chemotherapie mit großen Nebenwirkungen und eine dadurch bedingte verminderte Lebensqualität zu machen, deren Ziel NICHT die Heilung ist?

Was wir gelernt haben

Wir durften in den letzten 20 Jahren von vielen an Brustkrebs erkrankten Frauen lernen, welche Therapien vor allem in einem späteren Stadium der Erkrankung wichtig sind. Diese unterscheiden sich in fast allen Fällen auffallend von den üblichen Überlegungen nach der Erstdiagnose. Statistiken zeigen hier deutlich, dass man nicht mit den gleichen Konzepten agieren kann wie bei der Erstdiagnose, also vorrangig den Fokus auf Tumorzerstörung durch Chemotherapien und Bestrahlungen. Doch genau diese alten und bei metastasierten Patienten erfolglosen Konzepte sind heute immer noch an der Tagesordnung, da Patientenwissen von Überlebenden finaler Stadien bis heute an keiner Universität gelehrt werden. Für uns sind diese Frauen jedoch genauso Experten wie Onkologen und wir sind dankbar, dieses Wissen gelernt zu haben und es weitergeben zu dürfen.

Note book and light bulb on wood table